Article on Klaus Ohlmanns flight over 3008 km from Aerokurier 3/2003 page 108

DER SUPERREKORD:
3008 km in 15 Stunden!

Chapelco: "Der größte Segelflug der Welt ist ein wenig größer geworden", ließ Klaus Ohlmann am Abend des 21. Januar ganz bescheiden aus Argentinien verlauten: Er hatte gerade unglaubliche 3008,8 km nonstop im Segelflug zurückgelegt - so viel wie bislang bei weitem kein Mensch vor ihm. Mit ihm im Cockpit des Nimbus 4DM war Karl Rabeder aus Österreich.

Die Weltbestleistung um drei freie Wendepunkte haben sie mit einem Abflug kurz nach Sonnenaufgang von Chapelco, dem Flugplatz des Touristenorts San Martin de los Andes in Patagonien, in einem Wellenflug der Anden zustande gebracht. Mit Sonnenuntergang waren sie nach Umrundung von EI Juncalito im Norden, EI Maiten im Süden und Laguno Diamante (rund 100 km südwestlich von Mendoza) wieder in Chapelco zurück.

Der 21. Januar war bereits der vierte Tag in Folge, der für einen Frühstart mit Sonnenaufgang genutzt wurde, und geplant gewesen war eigentlich ein Ziel-Rückkehr-Flug über 2000 km nach Norden. Nach Aufstieg in einer schwachen Chapelco-Welle hatte eine sehr gute Linienbildung den Flug nach Norden rasch beschleunigt. Nach rund 500 km nahm die Feuchte allerdings schnell zu, wurde das Steigen eher irregulär, so dass sich Klaus Ohlmann entschloss, die Aufgabe in einen Flug um drei freie Wenden umzuwandeln. Über Chapelco hinaus weiter nach Süden stieß er in der Esquel-Region erneut auf zunehmende Feuchte. Die starke Bewölkung machte es dort immer schwieriger, schnell voranzukommen. Nach der Wende in EI Maiten waren in sieben Stunden 1450 km zurückgelegt.

Nach Norden traf die NimbusCrew wieder auf bessere Bedingungen, die dank Rückenwindkomponente Geschwindigkeiten bis zu 350 km/h über Grund erlaubten.

KLAUS OHLMANN - fast uneinholbar davon geeilt.

Klaus Ohlmann: "In der Region von Malargue hatten sich die Bedingungen gegenüber dem Vormittag sogar noch verbessert. Die Konvergenz der Luftmassen über der Pampa und der Kordillere hatte sich sehr gut ausgebildet und wurde von hohen Lenticularis gekrönt." Der Rekordpilot weiter: "Mit einer kurzen Überschlagsrechnung ermittelten wir den Wendepunkt für einen 3000km-Flug mit Rückkehr nach Chapelco. Um 18.30 Uhr (lokal) wendeten wir an der Lagune Diamante und hatten 'nur' noch 680 km bis Chapelco. In weniger als drei Stunden waren wir zurück."


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